Neurowissenschaftliche Forschung zum „Mädchen mit dem Perlenohrring“

    Sobald du Vermeers „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ ansiehst, kannst du den Blick nicht mehr von ihr abwenden. Und damit bist du nicht allein – jedes Jahr zieht sie Tausende Besucher in ihren Bann. Doch was macht sie so besonders? Genau das hat das Mauritshuis gemeinsam mit Neurensics erforscht. Ziel war es, herauszufinden, wie sich das Betrachten des echten Gemäldes im Mauritshuis von einer Reproduktion unterscheidet. Und was passiert eigentlich in unserem Gehirn, wenn wir „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ ansehen? Die Ergebnisse sind verblüffend. Neugierig, wie wir diese Studie durchgeführt haben und was dabei herausgekommen ist? Dann lies weiter.

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    10-mal stärkere emotionale Reaktion im Museum

    Das Betrachten eines echten Gemäldes im Mauritshuis löst im Gehirn eine emotionale Reaktion aus, die 10-mal (!) intensiver ist als beim Betrachten einer Reproduktion. Besonders herausragend in der Studie war Vermeers „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Warum? Hier sind die Hauptgründe:

    Das Mädchen zieht dich in eine endlose Aufmerksamkeits-Schleife
    Kein anderes untersuchtes Gemälde fesselt deinen Blick so lange wie „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Es zieht dich nicht nur an, sondern hält deine Aufmerksamkeit in einer kontinuierlichen Schleife gefangen. Dein Blick wandert von ihren Augen zu ihrem Mund, dann zur Perle – und wieder zurück. Augen, Mund, Perle. Immer wieder. Du kannst einfach nicht wegsehen.

    Das Mädchen aktiviert den Precuneus wie kein anderes Gemälde
    Das Betrachten von „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ führt zu einer stärkeren Gehirnaktivität als bei allen anderen analysierten Werken – besonders im Precuneus. Dieser Bereich des Gehirns ist entscheidend für Bewusstsein, Selbstreflexion und die Verarbeitung persönlicher Lebenserfahrungen.

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    Wie beeinflusst Kunst unser Gehirn?

    Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Kunst betrachten? Um das herauszufinden, haben wir eine EEG-Messung durchgeführt – eine Art „Hirnfilm“. Probanden trugen Elektroden auf dem Kopf, die ihre Gehirnaktivität aufzeichneten, während sie Gemälde im Mauritshuis sowie Reproduktionen dieser Werke betrachteten.

    Mit Eye-Tracking verfolgten wir, wohin ihr Blick wanderte. Anschließend betrachteten die Teilnehmer die gleichen Reproduktionen in einem MRT-Scanner an der Universität von Amsterdam.

    Das Ergebnis? Kunst tut dem Gehirn gut. Der unabhängige Neurowissenschaftler Erik Scherder erklärt, was in unserem Kopf passiert, wenn wir Kunst ansehen – und warum das so wertvoll ist.

     

    Was ist das Geheimnis vom „Mädchen mit dem Perlenohrring"?

    Warum kann man den Blick nicht von ihr abwenden? Menschen sind von Natur aus auf Gesichter fixiert. Wenn man jemanden ansieht – sei es auf einem Foto oder Gemälde – versucht das Gehirn automatisch, die Emotionen dieser Person zu entschlüsseln. So entscheidet man, ob jemand „sicher" ist oder nicht.

    Johannes Vermeer macht sich dieses natürliche Verhalten geschickt zunutze und setzt dabei etwas Geniales um. Er erschafft einen sogenannten Sustained Attentional Loop: Sein „Mädchen mit dem Perlenohrring" fängt nicht nur den Blick ein, sondern hält die Aufmerksamkeit in einer Schleife fest.

    Normalerweise schaut man instinktiv zuerst in die Augen und auf den Mund, da diese die meisten Informationen über Emotionen liefern. Beim „Mädchen mit dem Perlenohrring" geschieht jedoch etwas Besonderes: Man blickt zuerst auf ihre Augen und ihren Mund, dann sofort auf die Perle. Anschließend wandert der Blick zurück zu ihren Augen und ihrem Mund, nur um erneut zur Perle zu wechseln. Und das macht man nicht nur einmal, nicht nur zweimal, sondern immer wieder.

    Warum diese Studie?

    Haben Sie ein „Mädchen mit dem Perlenohrring“ zu Hause? Dann sind Sie nicht allein. Man trifft es überall an. Wir haben uns gefragt, was genau der Mehrwert ist, das echte Gemälde zu betrachten, wenn man so viele Reproduktionen um sich herum sieht.

    Der Wert dieser Studie

    Die technische Kunsthistorikerin Liselore Tissen promoviert über die Bedeutung von Repliken für das kunsthistorische Feld und ist als unabhängige Wissenschaftlerin an dieser Studie beteiligt. In dieser Untersuchung steht der Besucher im Mittelpunkt. Genau dadurch wird deutlich, dass es nicht nur um das Kunstwerk selbst geht, sondern auch um Aspekte wie den Raum, das Licht oder den Rahmen. Dies zeigt, wie wichtig der Museumsbesuch für das Kunsterlebnis ist.

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