Beeinflusst lustige oder unterhaltsame Werbung unser Verhalten?

    Lustige Werbungen bleiben oft im Gedächtnis. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese wirksam ist. Wenn sich der Humor der Werbung auf Schadenfreude bezieht, weckt er negative Emotionen. Dies führt dazu, dass wir das gezeigte Verhalten vermeiden wollen. Achten Sie deshalb darauf, dass der Humor eine Funktion erfüllt: Nach dem Witz wird eine Lösung angeboten, die positive Emotionen auslöst. Erfahren Sie hier mehr.

    Verwendete Techniken
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    Nutzen Sie Humor für einen bestimmten Zweck

    Neuromarketing learning 3 - Specsavers Beach volleybal meeuwWahrscheinlich kennen Sie einige davon: lustige oder unterhaltsame Werbespots. Oft sind diese lustig oder unterhaltsam, weil ihnen eine gewisse Schadenfreude mitschwingt, was eine beliebte Form des Humors ist. Das Versagen eines anderen erregt Aufmerksamkeit und bringt uns zum Lachen.

    Deshalb wird Schadenfreude in vielen Werbespots verwendet. Aber ändern diese Spots auch das Verhalten, z. B. eine Steigerung der Kaufabsicht? 

    Schadenfreude in der Werbung

    Spider plot effectiviteit vs likability

    Wir haben einen Maßstab für wirksame Werbung entwickelt, indem wir Werbespots getestet haben, die mit dem Effie Award ausgezeichnet wurden (Werbespots, die signifikante Verhaltensänderungen bewirkt haben).

    Die Testpersonen sahen sich die Werbespots im MRT an, während wir ihre Gehirnreaktionen maßen - dort, wo Werbung wirklich wirkt.

    Außerdem haben wir die Wirksamkeit mehrerer lustiger  Werbespots getestet (Werbungen, die mit dem Gouden Loekie, dem niederländischen Preis für die lustigste Werbung, ausgezeichnet wurden). Wir haben beide Ergebnisse im obigen Netzdiagramm dargestellt.

    Wirksame Werbung löst hauptsächlich positive und nur wenige negative Emotionen aus (siehe blaue Linie). Lustige und/oder unterhaltsame Werbung löst vor allem negative Emotionen aus (siehe grüne Linie).

    Lustige und/oder unterhaltsame Werbespots lösen also hauptsächlich negative Gehirnreaktionen aus, wie z.B. Gefahr (Danger, Wut (Anger), Angst (Fear) oder Ekel (Disgust): Das Gehirn kann nicht ignorieren, was es sieht und reagiert automatisch.

    Das Hervorrufen negativer Emotionen in einer Werbung kann funktionieren, aber das Negative muss durch etwas Positives übertroffen werden - wie die Präsentation einer Lösung (siehe lernen 2).

    Andernfalls haben Sie zwar eine witzige Werbung, aber Gehirnreaktionen wie Gefahr, Angst, Wut oder Ekel wirken als negative Verstärker: Die Betrachter werden das damit verbundene Verhalten vermeiden und Ihre Werbung wird nicht das gewünschte Verhalten hervorrufen.

    Fazit

    Humor, auch in Form von Schadenfreude, kann funktionieren, sofern er einem bestimmten Zweck dient. Es reicht nicht aus, dass der Witz im Gedächtnis bleibt, wichtig ist, dass die Werbung mit ausreichend positiven Emotionen endet, um eine Verhaltensänderung zu bewirken.

    Wir arbeiten zusammen mit

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